Yulin - Hundehölle und fragwürdige Betroffenheit

6/23/2015

 
 Yulin kennt wahrscheinlich niemand. Mir sagte dieser Name auch nichts, bis ich in den letzten Tagen immer mehr Posts auf den sozialen Netzwerken lesen musste, wo immer wieder dieser Name fiel. Yulin ist eine chinesiche Stadt in der seit 2009 ein gruseliges Festival stattfindet. An zwei Tagen im Jahr (in diesem war es der 21. und 22.06.) werden dort bis zu 10.000 Hunde geschlachtet und dessen Fleisch verzehrt. Das Hundefleisch soll die Sommerhitze erträglich machen. 

Im ersten Moment widern mich die Bilder an und ich verabscheue zu tiefst, was dort in diesen beiden Tagen über die Hunde hereinbricht. Als Hundebesitzer kann man dies einfach nicht nachvollziehen. Gebratene Hunde, die an Spießen hängen, oder an Haken nebeneinander aufgereiht sind. Es ist ein furchtbarer Anblick und ich möchte hier in diesem Beitrag auch keine Bilder dazu veröffentlichen.

Doch was mir dann gleich auffiel: Es geht ein Aufschrei durch die Hundebesitzerwelt, der kurz aufheult und dann schnell abflacht. Natürlich auch, weil es genug weiteres Leid in der Hundewelt und überhaupt auf dieser Erde gibt. Aber es stört mich noch etwas massiv an diesem Aufschrei und ich kann behaupten, dass ich es sogar heuchlerisch finde, wenn Hundebesitzer diese beiden Tage in China anprangern und sich eine Stunde später an den Mittagstisch setzen und ihre Hühnerschenkel oder ihren Rollbraten verspeisen. Wie geht das nur? Sind Hunde die besseren Tiere?

für mich sind meine Hunde und alle Hunde überhaupt super tolle Tiere. Doch auch jedes andere Geschöpf ist für mich wertvoll und es soll durch keinen Menschen Leid erfahren. Eben auch keine Hühner, Kühe, Schafe, Schweine, Pferde, Lachse, Heringe usw. Warum kann man diese Tiere essen, wohl meist auch aus einer Massentierhaltung und dann dieses chinesische Spektakel kritisieren? Sollte man sich nicht zu erst an die eigene Nase fassen? Nach nun fast 4 Jahren, die ich kein Fleisch und Fisch mehr essen, wird mir diese Tatsache immer bewusster.

Ich habe auch ein wenig im Netz weitergelesen und entdeckt, dass sogar in Sachsen (und auch anderen deutschen Gebieten) bis weit ins 19 Jahrhundert Hunde geschlachtet und gegessen wurden. Wusstet ihr das? Ich wusste es nicht. In China hat der Verzehr von Hundefleisch eine 500jährige Tradition, die sicher nicht einfach in Yulin gebrochen wird. Sollten wir nicht damit anfangen, selbst bewusster oder gar kein Fleisch zu essen und so ein tolles Beispiel zu sein? 

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27 Kommentare

  1. Mir ist dieses Fest unbekannt gewesen. Nach deinem Post habe ich mir deine Fragen durch dden Kopf gehen lassen.
    Ich würde nie im Leben freiwillig Hundefleisch essen. Das gleiche gilt für Katze oder Meerschweinchen.
    Ich, für meinen Teil, esse aber Rind und Schaf.
    Warum das eine, aber nicht das andere? Das hat, meiner Meinung nach, kulturelle Gründe. Wenn wir damit aufgewachsen wären, dass es normal wäre, Hunde zu essen, würden wir eventuell anders darüber denken. Wir sind damit aufgewachsen, dass Hunde Haustiere sind und verspeisen sie (eigentlich) nicht. Dass sowas auch in Deutschland vorkommt, davon habe ich gehört und kann es nicht nachvollziehen.
    Damit möchte ich aber auch nichts entschuldigen. Mit ist nach wie vor wichtig, wie Tiere getötet werden und ich weiß, dass es in einigen Regionen und auch hierzulande nicht huma abläuft...
    Also nein. Ich könnte keinen Hund essen. Wohl nicht einmal, wären wir in einer ganz anderen Situation als jetzt und wären knapp an Nahrung (Kriegssituation bspw.kommen mir als Beispiel in den Sinn)

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    1. Liebe Denise,
      es ist schon komisch, dass Tiere, die uns so nahe sind, keinesfalls verspeist werden dürfen. Obwohl sich hier ja auch bei Pferden zeigt, dass auch Pferdehalter ihre Tiere zum Schlachter geben. Da wir in der heutigen Zeit so weit weg von Schwein und Rind sind, haben wir wohl keinen Bezug mehr zu deren Seelen. Und ich bin ganz fest davon überzeugt, dass viel bewusster mit Fleisch umgegegangen würde, wenn wir täglich durch einen Stall laufen müssten und die Tiere mit Namen kennen, sie anfassen und dann einen Bezug zu ihnen hätten. Vielleicht geht das nicht allen so, aber sicher eine ganze Memge Menschen.

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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    2. Hey Katja,

      es ist sicherlich für viele etwas anderes, wenn man das Tier zuvor selbst aufgezogen oder kennen gelernt hat, es einen Namen hat und einem somit viel näher ist.
      Das ist auch der Punkt, der Ursprung, zu dem ich mir wünsche, wir irgendwann wieder zurückkommen können. Fleisch zu essen halte ich nicht für falsch, aber die Menge macht es aus und damit einhergehend auch die Haltung. Hierzulande sind wir soviel Fleischkonsum gewöhnt und können es uns durch die viel zu niedrigen Preise auch leisten, jeden Tag Fleisch zu essen. Während andere, wie du schon weiter unten geschrieben hast, an anderen orten der Welt verhungern, wo wir Gemüse wegwerfen, weil das Aussehen nicht dem Eu-Standard entspricht...!
      Wir essen zu Hause nur noch selten Fleisch und geben wenn dann auch nicht gerade wenig dafür aus. Aber wir halten das auch für richtig. Ich halte es nicht für richtig, für 1,5kg Rind im Supermarkt 8 oder 9€ zu zahlen. Diese Überzeugung macht sich auch in unserem Freundeskreis immer deutlicher, wobei ich merke, dass es den meisten ländlicher lebenden Menschen leichter fällt, als Stadtleuten - meist auch, weil neben den Supermärkten kaum ein guter Metzger überleben kann.
      Und darum geht es mir bei deinem ursprünglichen Thema: Ich habe mir gestern ein paar Berichte über dieses Fest durchgelesen und grundsätzlich würde ich mich nicht in die Fleischwahl anderer Menschen einmischen wollen. Aber wie die Tiere gehalten werden und nicht selten auch qualvoll getötet werden, ist einfach nur abartig... von der Menge ganz zu schweigen.

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    3. Das ist es ja: ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln würde so viel verändern. Und mich wundert es immer wieder, dass es so viele Menschen so gar nicht interessiert, trotz das man durch die heutigen Medien und sozialen Netzwerken ständig über die Missstände aufgeklärt wird. Es macht mich so wütend, dass trotzdem die meisten Menschen die Auge davor verschließen können, es ihnen egal ist, oder sie das Thema einfach verdrängen. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man nur von der Tapete bis zur Wand denken kann. Auch die Folgen für die Umwelt und damit auch die Folgen für unser aller Leben? Glauben die alle wirklich, dass wir das sowieso nicht mehr miterleben werden? Ich bin da eher skeptisch.

      Lieben Gruß
      Katja

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  2. Danke für diesen Artikel. Ich sehe es ganz ähnlich wie du (obwohl ich Fleisch esse, allerdings sehr selten und sehr bewusst). Auch ich finde die Bilder, die mir derzeit besonders bei Instagram, sehr ins Auge springen, mehr als furchtbar aber auch ich habe eine Minute darüber nachgedacht, dass auch in Deutschland Tiere auf vielfältig grausame Art und Weise gehalten und geschlachtet werden. Hummer werden lebend ins Wasser geworfen und ich befürchte, man würde dies auch mit Schweinen machen, wären sie nicht so schwer! Der Hund hat bei uns einen anderen Stellenwert. Wir teilen Bett und Äpfelchen mit ihm. Lieben ihn. Das ist nicht überall so. Genauso, wie in Indien Kühe heilig sind und bei uns gerne gegrillt werden. Das sollte jeder überlegen, bevor er in Rage gerät und weiter sollte jeder, wie du schon geschrieben hast, sich erst mal selbst an die eigene Nase packen. Andere Länder und Kulturen zu verurteilen geht leider immer sehr schnell. Wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass ich dieses "Festival" in keinster Form gutheiße.

    Liebste Grüße

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    1. Du hast absolut Recht und genau aus diesem Grund musste ich diesen kurzen Artikel dazu lesen. Es ist einfach traurig wie differenziert wir mit Lebewesen umgehen. Auch wenn das alles kulturelle Bezüge hat, so sind wir doch so weit entwicktelt und haben ein so großes Wissen, dass wir anders handeln müssten.

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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  3. Danke für diesen Artikel! Ich könnt bei den meisten FB-Postings zu diesem Festival oft gleich doppelt kotzen (entschuldige bitte diesen Ausdruck). Zum einen, weil ich natürlich diese Veranstaltung an sich furchtbar finde und zum anderen, weil ich es absolut abstoßend finde, wie menschenverachtend sich einige darüber äußern. Viele von denen essen sicherlich selbst das billigste Fleisch aus dem Supermarkt, hinterfragen die Praktiken der Massentierhaltung vermutlich nicht, schreien aber laut auf, wenn irgendwo auf der Welt den armen, armen Fellnasen etwas zu Leide getan wird. Scheiß Doppelmoral! (Sorry, bei diesem Thema werd ich immer so emotional - falls der Post zu krass ist, darfst du ihn auch gern löschen ;) )

    Achso, da fällt mir ein Buch ein, was ich zwar noch nicht gelesen habe, aber mir definitv kaufen werde:
    http://halherzog.com/ (der hat auch auf der Hundekonferenz letztens einen super Vortrag gehalten)

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    1. Liebe Marie,
      Dein Kommentar wird natürlich nicht gelöscht, denn ich verstehe Deine Emotionalität wirklich gut. Ich versuche mich beim schreiben immer runterzuschrauben, sonst würde oben auch etwas anderes stehen. Jedoch glaube ich, dass man so die Menschen nicht erreicht und zum nachdenken bringt, wenn man nur anklagt und zu hart formuliert.
      Ich danke Dir sehr für Deinen Beitrag!

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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  4. Mich hat dieses Festival sehr betroffen gemacht. Es geht nicht unbedingt darum, dass es Hunde sind (auch wenn es das bestimmt verstärkt), sondern, dass sie dort wohl bestialisch gequält werden, bevor sie gegessen werden. Ich für meinen Teil finde es auch horrormäßig, was bei uns im Hinblick auf die Massentierhaltung passiert, daher esse ich (fast) ausschließlich nur Bio-Produkte (auch Milch, Käse usw.) und nur einmal die Woche Biofleisch. Wenn wir das alle so machen würden, bräuchten wir die ganzen Bio-Siegel gar nicht mehr ;) Und ich finde es klasse, dass Du Vegetarierin bist :D
    Aufgrund der schrecklichen Quälereien habe ich die Petition unterschrieben und auch zweimal etwas dazu gepostet. Klar, gibt es auf dieser Welt so viele Tiere, die gequält werden, aber irgendwo muss man mal anfangen und dich denke und hoffe sehr, dass dieser Social-Media-Rummel viele Menschen zum Nachdenken (auch über die Missstände hier in Deutschland) angeregt hat :)
    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Liebe Julia,
      so geht es mir bei den Bildern auch. Vor allem, weil man dann den eigenen Vierbeiner in den völlig verstörten Augen der Hunde dort erkennt. Es ist furchtbar. Nur wollte ich mit meinem Artikel darauf aufmerksam machen, dass jeder selbst für solches Leid vor der eigenen Haustür sorgt. Auch wenn es dabei meist nicht um Hunde geht, sondern um unsere "Nutztiere". Und diesen Begriff finde ich schon furchtbar. Wenn alle ein Maß finden würden und sich auch wirklich damit auseinander setzen würden, wie Tiere auch bei uns gehalten und geschlachtet werden, würde sich schon sehr viel Tierleid verändern.

      Sei ganz lieb gegrüßt
      Katja

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    2. Ich finde Deinen Artikel auch echt klasse und weiß auch, dass es viele da draußen gibt, die so einen Hype einfach mitmachen ohne viel nachzudenken. Ich wollte aufzeigen, dass es auch Unterstützer solcher Petitionen gibt, die das mit Überzeugung machen und genau wissen, was hier direkt vor unserer Nase passiert und hoffen, dass ein solcher Rummel vielleicht trotzdem ein wenig unseren Tierchen hier helfen wird (denn gerade dieser Rummel hat Deinen Beitrag und viele weitere mit dieser Kritik ausgelöst, welche hoffentlich von vielen Menschen gelesen werden). Und die Hoffnung stirbt zuletzt :)
      Liebste Grüße und eine gute Nacht,
      Julia

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    3. Ich hab die Petition auch unterschrieben. Das ist ganz selbstverständlich für mich. Und Du hast absolut recht. Aber ob so viele Leute das lesen, bezweifle ich. Aber ich glaube, da draussen gibt es sicher auch noch mehr Leute, die einen erweiterten Blick auf die Dinge aufzeigen. Nur müssen wir alle auch die erreichen, die einfach nicht nach links und rechts schauen. Das ist wohl das Schwerste.

      Sei lieb gegrüßt und gute Nacht!

      Katja

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  5. Das ist ein Thema das mich immer schrecklich aufregt. Gerade wenn in sozialen Netzwerken auf diversen Tier(schutz)seiten unterwegs ist, wird man immer wieder mit diesem Aufschrei der Empörung konfrontiert, nicht nur was dieses Festival in Yulin betrifft, sondern ganz besoners gerne über den generellen Umgang mit Asien und Tieren, insbesondere Hunden. Und ich kann das Thema "Asiaten Essen Hunde" nicht mehr hören. Zum einen, weil es tatsächlich häuchlerisch ist - Wer entscheidet welche Tiere man schlachten darf? Wir essen, wie du schon ganz richtig festgestellt hast, Kühe, Hühner, Schweine, Enten, Rehe und halten ganz besonders Rind, Schwein und Geflügel unter den schrecklichsten Bedingungen. Und da soll man sich doch tatsächlich erst Mal an die eigene Nase fassen. "Wir" sind da nicht wirklich besser als "die Chinese". Zum anderen aber regt mich dieses Thema immer enorm auf, weil es einfach in Rasissmus ausartet. Da werden "die Chinesen" gleich mit allen anderen Asiaten in einen Topf geworfen. Was ich da schon an Kommentaren gesehen habe, das ist einfach nur beschämend. zB. Man solle doch Mal wieder eine Atombombe auf Japan werfen, Nicht nur essen Japaner keine Hunde (nie, nirgendwo in Japan), sondern selbst in China ist das nicht üblich. Das ist keine Delikatesse, die sich der Chinese reinhaut, wie wir das Schnitzel, das ist eine oft verzwiefelte Maßnahme in entlegenen Gebieten Chinas, in denen die Menschen um das Überleben kämpfen und alles essen würden, um nicht zu verhungern. Ich persönlich kenne keinen einzigen Asiaten, der Hund ist. (Und ich behaupte Mal, ich kenne als Ostasienwissenschaftlerin mehr Asiaten als der Durchschnittsdeutsche. Unter anderem bin ich mit einem verheiratet.)

    Natürlich tun mir die Hunde auch leid. Natürlich wäre es mir lieber sie würden nicht getötet werden. Aber bevor ich mich darüber aufrege, dass "die Chinese" Hunde essen und 10.000 Hunde für ein Festival geschlachtet werden, schau ich Mal lieber zu uns: Letztes Jahr wurden in Deutschland 750.000.000 Tiere geschlachtet. Und dann rege ich mich doch lieber über Dinge auf, die vor meiner eigenen Haustür passieren, anstatt über Dinge, die am anderen Ende der Welt passieren und auf die wir keinerlei Einfluss haben. Und ich will auch nicht häuchlerisch sein und mich über den Verzehr von Tieren an sich (weder in China noch hier, weder von Hunden noch von Kühen) aufregen, während ich selbst Fleisch esse, aber es läuft bei uns schon so viel schief, da fang ich doch lieber vor der eigenen Haustür an zu kehren.

    Dahin, dass wir gar kein Fleich essen, werden wir in Deutschland nie kommen. Da bin ich einfach realistisch. Will ich auch nicht, weil ich zwar selbst auf Fleich verzichten kann (war 6 Jahre lang Vegetarier), aber meine Hunde nie vegetarisch ernähren möchte. Und irgendwo her muss ja auch das Fleich für meine Hune kommen. Aber die Art der Haltung von Nutztieren ist einfach nicht akzeptabel und muss sich ändern.

    Und dem Kommentar über mir kann ich stellenweise zustimmen: Worüber sich die Menschen empören und worüber nicht, hat mit sicherheit auch eine kulturelle Grundlage, aber es muss mehr dahinter stecken. Ich würde auch nie Hund essen, aber ich würde zum Beispiel auch niemals Kaninchen essen - vermutlich weil ich jahrelang ein Kaninchen als Haustier hatte - und Kaninchen zu essen ist ja in Deutschland wiederrum "akzeptiert". Es muss also auch etwas mit der persönlichen Bindung zu tun haben, die man zum Tier hat. Für mich sind Hunde Familienmitglieder. Die Vorstellung einen Hund zu essen ist für mich irgendwie ähnlich, als würde ich mir mal eben das Nachbarskind schnappen und an seinem Bein rumnagen. Andere Tiere wie Rinder oder Hühner mag ich zwar auch und ihr Wohlergehen ist mir auch wichtig und ich wünsche mir eine artgerechte Haltung für diese Tiere, aber sie sind für mich dann eben doch nicht Familienmitglieder, die ich in ihrer Bedeutung für mich zum Beispiel mit meinem Mann oder meiner Mutter gleichsetzen könnte, was ich eigentlich bei meinem Hund drchaus mache.

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    1. Danke für Deinen so ausführlichen und tollen Kommentar! Ich kann Dir nur zustimmen und gar nichts weiter hinzufügen.

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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  6. Ich denke, man kann das eine nicht gegen das andere aufrechnen. Viel weniger Fleisch bei uns wäre schon lange angebracht.Dennoch darf man natürlich gegen Yulin protestieren. Traditionen sind doch nicht in Stein gemeisselt. Solche schon gar nicht, wo natürlich auch die Hundefleisch (incl Katzen) dahinter steckt. Habe mich ausführlich bei Animals Asia informiert, die übrigens mit ihrer Arbeit beweisen (Auflösung) der Bären farmen zur Gallegewinnung etc), dass nicht jeder Chinese ein Tierquäler ist.

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    1. Liebe Elke,
      ich wollte auch nichts gegeneinander aufrechnen, sondern zum Nachdenken anregen, ob es nicht auch vor unserer eigenen Tür genauso großes Tierleid tagtäglich gibt und es nicht täglich zu solchen Empörungen kommt.

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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  7. Natürlich ist das für uns ganz furchtbar, schließlich liegen wir mit unseren Hunden zusammen auf dem Bett oder auf dem Sofa...
    Aber dein Gedankenanstoß ist dennoch absolut richtig... auch wenn man es nicht gutheißen kann, dass Tiere zum Spaße zu zehntausenden geschlachtet werden... es ist halt immer einfacher sich über Dinge aufzuregen, die weit weg sind und die man eh nicht ändern kann, als mal vor seiner eigenen Hautür zu kehren.
    Wir essen auch Fleisch und ich werde meinen Mann nie dazu kriegen, auf Fleisch zu verzichten, dennoch haben wir uns seit der Geburt unseres Sohnes bewusst mit dem Thema Ernährung auseinander gesetzt - wir kaufen kein billiges Fleisch mehr! Ich trinke aber auch keine richtige Milch mehr...

    Am Ende müssen solche Dinge aber für jeden Einzelnen entschieden werden.

    Liebe Grüße
    Dini

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    1. Liebe Dini,
      genau das wollte ich erreichen! Und ihr macht das doch toll. Ich habe hier mal über ein super tolles Buch geschrieben, was ich Dir da nur ans Herz legen kann. Schau mal hier: http://serendipity-le.blogspot.de/2012/02/meine-buchempfehlung-tiere-essen.html

      Sei ganz lieb gegrüßt
      Katja

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  8. Ich lebe nicht vegetarisch und schon gar nicht vegan, es würde mir also nie einfallen, mich über irgendjemand aufzuregen, der Tiere tötet und für sich entscheidet, welche er essen mag. Worüber man sich unterhalten kann, sind Haltungsbedingungen und Tötungsformen und genau diese zwei Punkte lassen sich wohl nahezu überall auf unserem Planeten anprangern.

    Noch mehr tendiere ich dazu, das Pferd mal von hinten aufzuzäumen. Hätte nicht unsere Spezies unseren Planeten bereits dermaßen überbevölkert, dann bräuchte es wahrscheinlich Begriffe wie Massentierhaltung gar nicht zu geben und Bio macht da leider in den meisten Fällen auch keinen Unterschied. Und persönlich finde ich rießige totgespritzte Getreidefelder und Monokulturen an Obst und Gemüse auch nicht besonders erstrebenswert. Wir sind einfach zu viele und da braucht's einfach Masse - egal von was. Wo die Notbremse ziehen??? Wir haben schon ein Zweiklassen-Gesundheitssystem, möchte wirklich jemand noch ein Zweiklassen-Essenssystem?

    Im Übrigen können wir getrost in Europa bleiben. Es ist zum Beispiel in Schweiz immer noch erlaubt, für den Eigenbedarf Hunde schlachten und Essen zu dürfen. Ich habe schon vor längerem einmal einen Artikel darüber verfasst.

    http://newspinscher.blogspot.de/2013/02/Hundefleisch.html

    Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin gegen all diese Missstände genauso wie Ihr und ich hoffe, dass sich daran global zum Wohle von Mensch und Tier irgendwann etwas daran ändern wird.

    GLG Andrea mit Linda

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    1. Liebe Andrea,
      auch wenn ich Dich und die Argumente verstehe, so sehe ich es doch anders. Im Grunde sollte man bei der Wirtschaft und dann bei der Politik in der gesamten Welt anfangen. Denn auch wenn es sehr viele Menschen gibt und auch genug Essen für alle Menschen, gibt es das Überangebot an Nahrung nur in der westlichen Welt. Schaut man auf Entwicklungsländer, stellt man schnell fest, dass dort der größte Teil der Menschen hungert. Hier jedoch schmeißen wir riesige Mengen an Essen einfach weg. Es wird billiges Fleisch nach Afrika verkauft, so dass die Bauern dort ihre Hühner nicht mehr verkaufen können, weil das Importfleisch günstiger ist. So verarmen auch diese Menschen wieder. Es ist ein großes Lobbyproblem, ein Problem der Reichen, aber leider ein Problem, was uns alle angeht. Deshalb ist es egal wohin man schaut und egal wen man anprangert, nur der eigene Umgang mit Konsum und Nahrung kann etwas ändern. So sehe ich das jedenfalls.

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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    2. Hallo Katja, natürlich, man könnte seitenweise über die Missstände in dieser Welt schreiben, allesamt von Menschen gemacht. Da gibt es ja quasi nichts mehr, worüber man nicht den Kopf schütteln könnte. Aber auch, wenn man permanent den eigenen Umgang mit Konsum und Nahrung überdenkt, so fühle ich mich trotzdem irgendwie gefangen in diesem System. Darüber könnte man so viel schreiben, das würde glatt den Rahmen sprengen.

      Allein über die Begriffe vegetarisch - vegan, Haustiere und Nutztiere zu diskutieren, würde Seiten füllen.

      LG Andrea

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    3. Ich bin schon ganz erstaunt, dass hier so viele kommentieren. Das ist auf meinem Blog eigentlich nicht üblich und ich freue mich darüber, dass es doch so viele interessiert und sie dazu etwas zu sagen haben. Und reden kann man darüber und so vielen andere wahrscheinlich jahrelang...leider.

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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  9. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  10. Liebe Katja,

    du sprichst mir aus der Seele.

    Mit demselben Gefühl verfolge ich Jahr für Jahr die Delfin-Fänge auf den Färöer Inseln.

    Für ein öffentliches Blutbad an Wildtieren wird ein naturnahes Volk verurteilt, von einer Gesellschaft, in der das Blutbad anonym und für niemand sichtbar und von gedrückten Preisen geprägt stattfindet. Finde ich es furchtbar, wenn Delfine sterben? Ja! Aber gleichzeitig sehe ich auch, dass die Delfine wenigstens ein schönes Leben hatten, die Färöer sich die Finger selber schmutzig machen und sie traditionell ALLES der getöteten Tiere verwenden. Ich finde, wir können es uns erst erlauben, mit den Finger auf diese Traditionen und Vorgänge zu zeigen, wenn wir es besser machen. Und wenn man sich alleine nur mal Gedanken darüber macht, wieviele abgeschlachtete Seelen den Hunden zu dem Festival oder den Delfinen auf den Färöer Inseln gegenüberstehen, wird unser Aufschrei erst recht lächerlich.

    Aufgebrachte Grüße

    Caro

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    1. Liebe Caro,
      genau so ist es! Aber das erlebt man ja im täglichen Geschehen überall. Alle regen sich über irgendetwas oder irgend jemanden auf und bemerken nicht einmal, dass sie selber auch nicht alles richtig machen. Ob das im Straßenverkehr, im Umgang mit Mitmenschen, oder eben in der Hundewelt ist. Überall wird gemeckert und kluggeschissen. Dabei sollten alle erst einmal 5 Minuten über das eigene Handeln nachdenken. Mir ist das völlig schleierhaft, woher das nur kommt und wie verrückt diese Welt ist. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.

      Sei lieb gegrüßt
      Katja

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  11. Danke für den beitrag, Du sprichst mir damit aus der Seele!
    Mit zweierlei Maß messen ist das....

    LG

    Sandra

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