Ein Weihnachtswunsch
12/05/2015
Draußen ist es bitter kalt. Emmi frieren fast die Barthaare
ab. Ganz zu schweigen von den paar Haaren, die am Bauch wachsen und denen die
unter den Beinchen gar nicht wachsen wollen. Da war doch gerade noch Sommer und
30 ° im Schatten?
Ich versuche ja immer wieder Emmi zu überreden so einen Hunde-Pullover
anzuziehen. „Spinnt die?“, denkt sich
Emmi dann sicher. Das ist jedenfalls ihrem Blick zu entnehmen. „Was sollen denn da die Hundefreunde denken?
Reicht schon, dass sie mich in der Öffentlichkeit immer ‚Schlemmerbiber‘ nennt.
Tz!“
Aber mal zurück zum Wetter: Wenn das so weiter geht, kommt
Emmi in kein einziges Mauseloch mehr reingebuddelt. Dabei ist das doch ihre
liebste Lieblingsbeschäftigung.
Wenn wir zusammen durch die eisige Wildnis ziehen, zusammen
über Stock und Stein und so manch anderen Hund mit seinem Menschen treffen,
wissen wir, dass wir danach gemeinsam auf dem Sofa landen. Eingekuschelt,
glücklich und entspannt alle zusammen unter der Kuscheldecke (meisten gleich
unter zwei oder drei).
Es geht auf die Weihnachtstage zu. Überall wird geschmückt,
gebacken, werden Geschenke verpackt und der Kamin angemacht. Leider haben wir
keinen Kamin und so ganz weihnachtlich geht es bei uns auch nicht zu. An
Weihnachten bin ich gern allein mit meinen beiden Hunden. Einfach mal ein paar Tage
Ruhe und nur wir Drei.
Sopa ist zwar nicht so ein Zitter-Schlemmerbiber, aber dafür
findet sie die lange Dunkelheit zu dieser Jahreszeit reichlich gruselig. Jedes
Jahr überrascht sie mich mit neuen Schreck- und Panikattacken, die ausgelöst
durch die ewige Finsternis, das weniger draußen sein oder einfach der nahenden
Schreckens-Silvesternacht geschuldet sind.
Doch trotz unserem Sonnenmangel, der nass-kalten
Dezembertage, dem drohenden Feuerwerk und der Glatteisgefahr wollen wir uns
nicht beschweren. Am Ende jeden Jahres, vor allem an den Weihnachtstagen sollte
man doch auf das vergangene Jahr schauen, sich besinnen und zu schätzen wissen,
was man doch so alles erlebt hat, welche schönen Dinge passiert sind und wie
glücklich wir zusammen sind. Vor allem in diesem Jahr sind auf der ganzen Welt
so viele furchtbare Dinge geschehen. Vielleicht ist es ein ganz persönlich
subjektives Gefühl, doch mir scheint es, als würde die Welt aus den Fugen
geraten. Das Zusammensein mit meinen beiden Zwergen bringt mich oft zurück zu
mir. Erdet mich. Lässt den Kopf frei wehen, wenn wir zusammen unterwegs sind.
In diesem Jahr habe ich deshalb zu Weihnachten nur einen
einzigen Wunsch:
Frieden.
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