Was tun bei Giardien beim Hund?

11/01/2015



Dieses Thema beschäftigte uns schon im letzten Jahr, als Emmi vier Wochen lang mit blutigem Durchfall und Erbrechen zu kämpfen hatte. Damals waren es nicht nur die Giardien, die uns das Leben schwer machten, durch die vielen Lebensmittelallergien war Emmis Magen-Darm-Trakt so schwach, dass sich auch Salmonellen breit machten.
Vor etwa vier Wochen hatte Emmi wieder blutigen Durchfall und Erbrechen. Ein paar Tage zuvor war ihr Kot etwas weicher und war etwas fettig und mit einer Pelle umzogen. Dann kam mit einem Mal der Durchfall und das Erbrechen. Wir fuhren zum Arzt und wie ich hier berichtet habe, ging es schnell wieder bergauf.

Doch keine drei Wochen später und schon wieder hatten wir die gleichen Sorgen. Wieder alles super, dann der weichere Kot und dieser fettig und mit einer Pelle überzogen. Der Durchfall und das Erbrechen setzten wieder total plötzlich ein und Emmi ging es sofort richtig schlecht. Sie hatte sicher schlimme Magenkrämpfe, denn das Bäuchchen war ganz hart und sie krümmte sich beim Laufen. Wir fuhren also wieder zum Arzt, gaben wieder eine Kotprobe des blutigen Durchfalls ab und diesmal hatten wir einen Treffer: GIARDIEN.

So ein Mist! Und doch: Zum Glück. Denn ich hatte schon Sorge, dass Emmi wieder auf etwas allergisch reagiert und ich irgendwann gar nicht mehr weiß, was ich füttern soll.
Aber wir kennen nun das Problem und wissen, was für Plagegeister uns das Leben schwer machen.

Und hier unsere Tipps, wenn auch ihr mit Giardien kämpfen müsst:

Sollten Euch die obigen Anzeichen auffallen, sollte Euer Hund lustlos, apathisch oder einfach anders drauf sein, als sonst, der Kot weich, fettig, mit einer Pelle überzogen oder schon blutig ist, dann solltet ihr schnellstmöglich eine Kotprobe zum Arzt bringen.

Euer Tierarzt kann einen Schnelltest machen, dieser ist leider nicht sehr zuverlässig, wenn nur Kot von einer einzigen Probe vorliegt. Um ganz sicher zu gehen, solltet ihr über mindestens 3 - 5 Tage Kot sammeln und diesen beim Arzt abgeben.

Ist nun der Test positiv müsst ihr aktiv werden.

Was sind Giardien?

Dieser Flagellat mit zwei Kernen besiedelt bei Säugetieren, Reptilien, Amphibien und Vögeln den Dünndarm. Die Giardiose stellt eine Zoonose dar, was heißt, dass der Parasit z.B. von Hund auf Mensch übertragbar ist. Giardien bilden Zysten, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Diese sind sofort hoch infektiös und können in feuchter Umgebung über mehrere Monat infektiös bleiben. Bei Trockenheit und hohen Temperaturen sterben sie jedoch schell ab.
Die Giardien heften sich an den Schleimhäuten im Dünndarm an und vermehren sich rasant. Sie bilden wieder Zysten aus, die mit dem Kot ausgeschieden werden und auf einen neuen Wirt warten. Meist werden die infektiösen Zysten durch kontaminiertes Wasser aufgenommen, oder weil befallener Kot beschnüffelt und gefressen wird.


Die Medikation:

Wenn euer Hund schon so starke Symptome zeugt, wie Emmi. Dann kommt ihr um PANACUR nicht herum.
Dieses Mittel mit dem Wirkstoff Fenbendazol hat keine großen Nebenwirkungen und obwohl Emmi immer schnell mit Durchfall und Erbrechen reagiert, hat sie mit diesem Mittel keine Probleme.
Bei einem Befall bekommt ihr das Mittel bei Eurem Tierarzt, der Euch auch die genaue Dosis für Euren Hund mitgeben wird. Die Tabletten werden dann an drei aufeinander folgenden Tagen gegeben. Nach einer Pause von sieben Tagen (sollten nicht eher wieder Symptome auftreten, dann eher) gibt man wieder drei Tage lang die Tabletten. 

Da ich nicht nur auf schulmedizinische Mittel vertraue, gebe ich meinen beiden Hunden immer parallel ein Kräutermittel namens GIADEX.
Diese Tabletten muss man über einen längeren Zeitraum geben. Da diese keine Nebenwirkungen haben, können sie auch vorbeugend gegeben werden. Wir haben super Erfolg mit diesem Naturheilmittel gehabt.

Beide Tabletten kann man mit einem kleinen Tablettenmörser klein reiben und in das Futter geben.

Fütterung:

Bei einem Giardienbefall ist es äußerst wichtig, dass man bei der Fütterung auf Kohlenhydrate verzichtet, oder diese auf ein Minimum reduziert. Ich verzichte komplett auf Nudeln, Kartoffeln und Reis. Es wird nur Fleisch und gekochtes Gemüse gefüttert. Giardien ernähren sich von Kohlenhydraten. Lässt man diese weg, "verhungern" diese kleine Bestien und man wird sie schneller wieder los. Ansonsten kann man bei der Fütterung ganz normal weitermachen. Eine besondere Diät ist nicht notwendig.

Hygiene:

Möchte man auf Nummer sicher gehen, macht man es wie ich: Kauft Euch einen Dampfreiniger. Hygiene ist super wichtig, um einen Giardienbefall in den Griff zu bekommen. Wenn Giardien nachgewiesen worden, solltet ihr alles heiß waschen, wo Euer Hund drauf oder drin liegt. Ich wasche alles bei mindestens 60°, besser noch 90°.
Ihr solltet alle Böden gründlich reinigen, wie gesagt, am besten danpfreinigen, da ihr mit heißem Dampf die Biester töten könnt.
Auch die Näpfe sollten immer heiß ausgewaschen und getrocknet werden. Giardien überleben mehrere Monate in feuchter Umgebung. (Ihr werdet Lachen, ich habe schon mal darüber nachgedacht, meinen Garten zu dampfreihigen! - Habe ich aber nicht gemacht. ;))
Nach einem Befall sollte der Hund auch gebadet werden und einmal das Fell schön gereinigt werden.
Dies alles solltet ihr immer wieder in kleinen Abständen reinigen. Ich würde es nicht übertreiben und reinige meine Decken, Böden und Körbchen einmal in der Woche. Und das so lange, bis alles wieder ok ist.
Wichtig ist auch, dass ihr immer Euren Kot einsammelt. Denn durch diesen werden Giardien ganz schnell auf andere Hunde übertragen. Diese brauchen nur einmal kurz an so einem Häufchen schnüffeln. Und das wollt ihr sicher nicht!

Weitere Informationen:

BARFERS.de
Bellos-Gesundheit.de
Laboklin.de


Ich drücke Euch fest die Daumen, dass ihr diese blöden Viecher schnell in den Griff bekommt und es Eurem Hund schnell wieder gut geht!

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11 Kommentare

  1. Ganz ganz toller Artikel. Giardien sind auch unser leidiges Thema von Beginn an. Im Moment haben wir zum Glück endlich Ruhe :-) Aber ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass grade bei Giardien die Schulmedizin schnell noch mehr kaputt macht ... eben den sowieso schon angegriffenen Darm. Wir haben es auch mit Panacur versucht, half nichts. Dann kam mehrfach Metronidazol auch keine Besserung. Wir sind dann zu einer Naturheilpraktikerin gegangen und haben es genau andersrum versucht. Sie hat uns erklärt das Giardien sowieso nur in einem angegriffenen Darm leben. Also nicht die Giardien bekämpfen sondern den Darm aufbauen. Mit Geduld und koloidalem Silber und einer Futterumstellung haben wir die Viecher in den Griff bekommen.... im Moment jedenfalls ;-)
    Aber wirklich ein toller toller Artikel und ich kann dich wirklich verstehen und nachempfinden. ..

    Liebe Grüße Alex und Micky
    http://mickyundso.blogspot.de

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    1. Lieber Alex und Micky,
      ja, ich vertraue auch nicht allein auf die Schulmedizin und ein gesunder Darm ist das beste Mittel gegen diese Viecher. Leider ist das bei Emmi wegen der vielen Allergien wirklich schwer. Aber auch wir versuchen vor allem den Darm aufzubauen und stark zu machen. Schau dir doch mal das Giardex an. Damit haben wir wirklich super Erfolge gehabt und hatten ja auch ein ganzes Jahr Ruhe. Das ist rein pflanzlich.

      Seid lieb gegrüßt und bleibt gesund!

      Katja

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  2. Ganz ganz toller Artikel. Giardien sind auch unser leidiges Thema von Beginn an. Im Moment haben wir zum Glück endlich Ruhe :-) Aber ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass grade bei Giardien die Schulmedizin schnell noch mehr kaputt macht ... eben den sowieso schon angegriffenen Darm. Wir haben es auch mit Panacur versucht, half nichts. Dann kam mehrfach Metronidazol auch keine Besserung. Wir sind dann zu einer Naturheilpraktikerin gegangen und haben es genau andersrum versucht. Sie hat uns erklärt das Giardien sowieso nur in einem angegriffenen Darm leben. Also nicht die Giardien bekämpfen sondern den Darm aufbauen. Mit Geduld und koloidalem Silber und einer Futterumstellung haben wir die Viecher in den Griff bekommen.... im Moment jedenfalls ;-)
    Aber wirklich ein toller toller Artikel und ich kann dich wirklich verstehen und nachempfinden. ..

    Liebe Grüße Alex und Micky
    http://mickyundso.blogspot.de

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  3. Ach je, das hört sich wirklich leidig an dieses Thema. Zum Glück hatten wir damit noch keine Probleme, aber die Tipps habe ich mir mal notiert (man weiß ja nie)

    Gepunktete Grüße
    Katharina mit Milo

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    1. Liebe Katharina,
      ja, seid froh, dass ich mit diesen blöden Parasiten noch keine Erfahrung gemacht habt. Das braucht man wirklich nicht. Die meisten gesunden Hunde können aber gut mit Giardien umgehen und haben meist gar keine Symptome, wenn sie befallen sind.

      Seid lieb gegrüßt
      Katja

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  4. Bei uns hat Panacur leider garnicht geholfen. :( wir haben die Giardien dann erfolgreich mit kolloidalem Silber bekämpft. Bin sehr glücklich diese Methide gefunden zu haben, denn irgendwie fängt man sich die Biester dich immer wieder ein.
    Übrigens haben ganz viele Hunde bei Giardien gar keine Symptome (Genki gehört dazu) deswegen lasse ich das alle paar Kotproben immer Mal mittesten.

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    1. Ja, das habe ich auch schon oft gelesen, dass bei vielen Hunden Panacur leider nicht mehr anschlägt. Ob bei uns Panacur, oder das Giadex besser hilft, kann ich gar nicht sagen, da ich es immer parallel gebe. Aber diese Biester sind wirklich schlimm und leider ist man immer in Gefahr, sie sich wieder einzufangen. Deshalb kann man auch da nur an alle Hundehalter appellieren, den Kot einzusammeln, denn durch die vielen Haufen, die überall rumliegen, kann sich der Hund am schnellsten infizieren. :(

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  5. Ohje, Giardien hat Mo bei seinem Einzug bei uns auch mitgebracht, allerdings waren sie bei uns entgegen aller Unkenrufe innerhalb von 3 Wochen weg und kamen seitdem (in 3 Jahren) auch nicht wieder. Eine Freundin gab mir den Tipp mit Kräuterbuttermilch, die haben beide Hunde täglich bekommen zusätzlich zu Panacur. Auf einen halben Becher Buttermilch gibt man je 2 TL Majoran, Thymian und Oregano (getrocknet) und gibt davon 1-2 EL übers Futter. Da wir von Anfang an gebarft haben war das mit den Kohlehydraten sowieso kein Thema. Sowohl bei meiner Freundin als auch bei uns waren die Giardien ratzfatz weg.

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    1. Das ist auch ein toller Tipp! Das Thymian hilft, habe ich auch in den verlinkten Artikeln gelesen und gebe auch immer ein paar Krümmel übers Futter. Dann drücke ich Euch auch die Daumen, dass die Biester weiter fern bleiben!

      Lieben Gruß
      Katja

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  6. Wir hatten in diesem Jahr auch Giardien und es wurde mit einem Medikament behandelt. Die Alternativen, gerade das kolloiade Silber notieren wir uns jetzt mal, in der Hoffnung es nicht wirklich zu brauchen…
    Ist doch immer wieder gut solche Blogbeiträge zu lesen. Man lernt nie aus…

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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    1. Liebe Sabine,
      ja da hast Du recht. Und auch ich lerne nie aus und freue mich sehr über alle hilfreichen Tipps!

      Sei lieb gegrüßt und bleibt gesund!

      Katja

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