Heute haben wir unser erstes Webinar erlebt und wollen natürlich darüber berichten, wie dieses uns gefallen hat, was wir gelernt haben und ob es uns bei unseren Problemen weitergebracht hat.
Ganz zufällig bin ich auf das Webinar von Julia Klein von Lüttes Pfotenmobil gestoßen. Angekündigt war ein Webinar :
Das hat mich natürlich neugierig gemacht und da ich zwei Hunde habe, zwei, die gerne an der Leine pöbeln und mich damit zur Weißglut treiben, habe ich mich sofort angemeldet und war sehr gespannt, was mich erwarten wird. Denn angekündigt von Julia wurde folgendes:
Ok, heute kurz vor 19 Uhr machte ich den Rechner an und habe mich auf der Seite mit meinen Zugangsdaten eingeloggt. Recht pünktlich ging es dann auch los. Die Julia war zu sehen, begrüßte die knapp 100 Teilnehmer sehr freundlich und machte auf mich einen sehr sympathischen Eindruck. Ich war also noch neugieriger, was nun in der nächsten Stunde passieren wird und ob alles das, was dort angekündigt wurde, auch tatsächlich vermittelt werden wird.
Julia stellte das Vier-Punkte-Programm vor, mit dem das entspannte Spazierengehen wieder möglich sein soll.
Schritt 1:
Die Frustrationstoleranz der Hunde muss erhöht werden.
Hierfür soll man jede Möglichkeit nutzen. Z.B. einfach mal warten lassen. Warten vor dem Napf, bevor sie diesen leeren dürfen, warten mit den angeleinten Hunden, bevor es vor die Tür geht, warten beim Gassi gehen, einfach mal stehen bleiben und warten... Die Hunde ignorieren, egal ob sie an der Leine ziehen, anfangen zu jaulen, oder was weiß ich tun. Klingt ja nicht ganz unvernünftig und kann man ja mal ausprobieren.
Schritt 2:
Der Hund muss auf die Veränderungen vorbereitet werden.
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was sie damit sagen wollte und wie man dies überhaupt umsetzen soll. Tja, schade...
Schritt 3:
Sich selbst stark positionieren.
Das habe ich dann wieder verstanden und hat sie auch gut erklärt. Man soll einfach mal schauen, welche Position man überhaupt bei seinen Hunden einnimmt. Kommt der Hund, wenn ich ihn rufe? Wann kommt er und wie oft musste ich rufen?
Um hier eine Veränderung anzustreben, soll man dem Hund weniger Aufmerksamkeit schenken. Hier heißt es natürlich, dass man den Hund nicht ignorieren soll, sondern einfach die Zuwendung, die Ansprache und das komplette miteinander etwas reduzieren sollte. Hier merkt der Hund schon, dass es eine Veränderung gibt und man selbst macht sich für seinen Hund wieder etwas interessanter.
Schritt 4:
Orientierung herstellen.
Hier soll man daran arbeiten, dass der Hund zu einem schaut, wenn er in einer Situation nicht weiter weiß, oder gar nicht erst auf die Idee kommt, dass er etwas selbst klären muss.
Wie man zu diesem Punkt kommt, wird leider auch nicht vertieft und ich bleibe wieder auf der Strecke.
Was Julia noch einmal ganz stark betont, ist, dass die Kommunikation zu unseren Hunden ganz klar sein muss. Das, was wir zu unseren Hunden sagen, muss für den Hund auch verständlich sein und er muss sich angesprochen fühlen. Hierzu gehört vor allem auch, dass wir diese nicht nur bei ihrem Namen rufen. Wir erwarten, dass der Hund weiß, dass er kommen soll. Vielleicht soll er auch aufhören zu schnüffeln, soll sich am Ohr kratzen, oder was auch immer. Damit er weiß, was er tun soll, sollte man deshalb genau das auch hinzufügen. "Emmi, komm hier hier!" , "Sopa, aus!"
Das macht natürlich Sinn, denn auch wir reagieren nicht gern, wenn jemand einfach nur unseren Namen ruft, ohne zu sagen, was wir eigentlich tun sollen.
Nun ist etwa eine halbe Stunde vergangen. Was nun folgte, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Vom Webinar fühlte ich mich schnell in eine Werbesendung versetzt. Julia berichtete, dass nun gleich Fragen beantwortet werden. Genauer auf alle Punkte geht sie dann im persönlichen Gespräch ein, welches man dann bei ihr buchen könne.
Das Paket umfasst dann verschiedene Vorbereitungskurse per Video und Telefon und ein ganztägiges gemeinsames Arbeiten bei jedem Zuhause. Julia würde hierfür auch überall hinfahren. Deutschlandweit wäre sie so mit diesem Programm im Einsatz.
Die mehrfache Nachfrage per Chat, was dies denn kostet, bleibt leider bis zum Ende unbeantwortet.
Nach dem Webinar erhalten alle eine Mail mit drei Fragen, die wir beantworten sollen, wenn wir an diesem Angebot interessiert sind. Diese helfen ihr dann, zu entscheiden, ob eine Zusammenarbeit wirklich möglich ist und vor allem auch Sinn macht.
Ich bin ganz schön enttäuscht, dass ich mir eine ganze Stunde Zeit genommen habe, um an diesem Webinar teilzunehmen. Auch wenn es kostenlos war, so habe ich hier nichts neues erfahren, oder einen wirklich tollen Tipp bekommen, wie ich meine Hunde in kurzer Zeit das Leinengepöbel abgewöhne.
Hier hätte ich mir auf jeden Fall etwas mehr Inhalt und weniger Eigenwerbung gewünscht. Auch wenn Julia die erste halbe Stunde wirklich sehr schön gestaltet hat, so hinterließ die letzte halbe Stunde bei mir einen unguten Nachgeschmack. Eine Werbung für ein Angebot sollte immer vorher angekündigt werden, außerdem gehört bei seriösen und transparenten Angeboten auch der dafür anfallende Preis.
Trotz allem, wird das aber sicher nicht unser letztes Webinar gewesen sein. Mal schauen, was wir das nächste Mal kennenlernen.