Der hintere grinsende Hasenschreck |
Es war mit großem Abstand, die schlimmste Erfahrung, die ich bis dahin in meinem Leben machen musste und ich habe lange gebraucht, um das dort erlebte zu verarbeiten. Das Schreiben des Artikels hatte mir damals sehr geholfen und bis heute ist es der meist gelesene Artikel in meinem Blog.
Aus diesem Grund kam ich auch gestern auf den Gedanken, dass da doch etwas los sein muss, in der Rudelstellungswelt, denn plötzlich gab es einen großen Anstieg an Klicks auf diesen Artikel. Auf der Seite von Rudelstellungen Klargestellt fand ich dann einen neuen Beitrag. Ein Interview mit einer Aussteigerin aus diesem Rudelstellungswahnsinn und darin enthalten einen Link zu verschiedenen Videos aus dieser "Gemeinschaft". Ich war geschockt, als ich alle Videos gesehen hatte und konnte nicht glauben, dass nach diesen Jahren diese Menschen immer noch und sogar noch schlimmer mit ihren Hunden agieren. Wobei ich nicht das Gefühl habe, dass sie diese Lebewesen überhaupt noch als Hunde wahrnehmen, oder es nur noch Maschinen sind, die nach ihrer Einordnung in die Stellung zu funktionieren haben.
Eigentlich wollte ich jetzt alle Videos noch einmal schauen und sie für Euch kurz zusammenfassen. Doch siehe da, sie sind alle weg. Ich konnte noch dieses Video finden, welches für mich auch das erschreckendste von den gesehen war. Ob es noch länger zu sehen ist, bezweifle ich allerdings. Hier könnt ihr es vielleicht noch sehen.
In diesem Video ist eine "Vergesellschaftung" zweier Hunde aufgenommen, die hier wohl zum ersten mal auf einem großen Parkplatz zusammentreffen. Eine große schwarze Hündin (eventuell ein Großpudel, ich kann es nicht genau sagen) hier nur V2 genannt, wird von ihrer Besitzerin aus dem Auto gelassen. Sie läuft los und man hört nur etwas in einen Maschendrahtzaun knallen. Das ist das Zusammentreffen mit dem hier anwesenden Dobermann (VLH), welches sofort in einen Kampf ausartet. Der Dobermann beißt immer wieder in den Hund, vornehmlich in den Hals, schüttelt die Hündin und lässt nicht von ihr ab. Auch die Hündin wehrt sich, versucht den den Dobermann los zu werden, doch ohne Erfolg. Nach 1,5 Minuten ruft die Besitzerin der Hündin "seid ihr sicher, dass das noch etwas wird? Der beißt ihr richtig in den Hals rein", keine Reaktion von den anderen Anwesenden. Dann schmeißt der Dobermann die Hündin auf den Rücken und schüttelt sie, die Besitzerin schreit die Anwesenden förmlich an: "können wir das bitte trennen, es geht nicht!" als Antwort erhält sie nur "Lassen sie das einfach laufen, da passiert überhaupt nichts. Guck einfach weg." Die hier sprechende soll wohl Frau Ertel selbst sein. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. Da ich Frau Ertel aber schon selbst über drei Tage erlebt habe, erkenne ich ihre Stimme.
Für die Hündin wird die Situation immer schlimmer, sie versucht den Dobermann abzuwehren. Irgendwann beißt der Dobermann in ihren hintern Hals und hält sie fest. Wieder reißt sie sich los und man spürt, wie wütend und verzweifelt diese Hündin ist und einfach nur diesen Hund vom Leib haben will. Alle stehen herum und schauen zu. Wir sind mittlerweile schon bei Minute 3,5.
Endlich lassen die Hunde ab. Die Besitzerin der Hündin fragt erschöpft, ob jetzt die Hunde getrennt werden könne und sie bittet, dass jemand den Dobermann namens Diego nimmt.
Nach fast 4 Minuten ist das Video endlich zu Ende.
Warum nur begeben sich Menschen in Gemeinschaften, wie diese? Sektengleich scharren sich alle um das sagenumwobene Geheimwissen der Barbara Ertel, die von einer angeboren Rudelstellung überzeugt ist. Dabei haben es, laut ihren Aussagen, aber der Großteil der Hunde verlernt, diese Stellungen auch auszuüben und ihre Arbeit auszunehmen. "Arbeit" wird oft als Begriff benutzt, wenn über Hunde nur noch in Abkürzungen gesprochen wird. Namen eines Hundes erfährt man selten. Auch das habe ich selbst in diesem oben genannten Seminar erfahren. Nur noch die Stellungen sind relevant und wird der Hund einmal in seiner Stellung von Frau Ertel aufgestellt, dann gibt es daran auch nichts zu rütteln. Wenn sein Verhalten dann nicht zur eigentlich Stellung passt, ist der Hund "gebeamt", "Stellungsschwach" oder "mangelhaftes Material". Das hier noch über Lesewesen und damit Familienmitglieder für die meisten von uns gesprochen wird, kann man kaum glauben.
Weiter kommt es zur Abgabe von Hunden, weil sie laut Ertel nicht in die Gruppe passen, es werden Hunde Zwangsvergesellschaftet, auch wenn diese miteinander gar nichts anfangen können, auf Tauschbörsen werden Hunde, wie alte Turnschuhe ausgetauscht.
Das das alles so noch weitergegangen ist, konnte ich mir kaum vorstellen. Es war doch so ruhig geworden, um diese Truppe von Tierquälern, die es in meinen Augen einfach sind.
Doch was ist eigentlich aus Maja Nowak und der Rudelstellung geworden. Im Jahr 2016 war es sehr ruhig um sie. Als ich mir heute ihr Seite anschaute, habe ich ein Interview mit ihr gefunden, welches ihr Euch auch gern hier anschauen könnt.
Bei ihr bin ich immer noch ganz hin und her gerissen. Ich schätze sie für vieles, was sie in ihrem Büchern geschrieben hat, was ich von ihren Kolleginnen bei einem Seminar im Jahr 2013 gelernt habe und kann vieles, was sie sagt auch nachempfinden. Doch nach diesem Interview bleibt wieder ein bitterer Beigeschmack, denn etwas Rudelstellung klingt auch hier durch. Auch wenn Maja von Leithunden und Arbeitern spricht, so scheinen auch hier, die Hunde eine gewisse Postion innezuhaben. Sie spricht von Entscheidungsträgern und den Ausführenden und vergleicht es immer mit den Chefs und Angestellten in einer Firma. Doch für mich ergibt das Bild kein stimmiges Ganzes, denn auch diese Rollen können wechseln und sind meiner Meinung nach nicht von Geburt an zugewiesen.
vordere Hinkeschnappflocke |
Haltet die Augen und Euer Herz offen. Hört auf Euren Bauch und schaut in die Augen Eure Hunde. Und dann kann es eigentlich nur gut werden.
Es grüßt Euch Katja mit ihrem Rudel, bestehend aus vorderer Hinkeschnappflocke (VHSF) und hinterem grinsendem Hasenschreck (HGHS)